2010_12_15_ksta

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Romantisch und fröhlich

ADVENT Kölsche Lieder und nette Geschichten

VON CLAUDIA VALDER-KNECHTGES

Bergheim-Glessen. Der Männergesangverein Glessen 1875 hatte bereits zum 14. Mal mit seiner kölschen Weihnacht das Publikum in die Glessener Pfarrkirche gelockt. Der Chor, der seit 27 Jahren von Hans-Josef Pütz geleitet wird, hat sich mit der Idee der Lieder und Geschichten in kölscher Mundart einen Stammplatz in den Herzen der Glessener erobert und tritt alljährlich am dritten Advent in dem schönen Gotteshaus auf. Wieder versetzen die rund 20 Männer, am Klavier gekonnt unterstützt von dem hauseigenen Kirchenmusiker Stefan Staat, das Publikum in teils nachdenkliche, teils romantische und auch mal fröhliche Adventsstimmung.


Dynamisch

Weihnachtslieder "op Kölsch" - damit sind nicht die bekannten Lieder in einer lokalen Textvariation gemeint, sondern eher Lieder zu oder über Weihnachten, die von den Matadoren des heutigen kölschen Liedgutes verfasst und aufgeführt werden. Dirigent Pütz, ein dynamischer Endvierziger, der hauptberuflich Musiklehrer an der Sindorfer Realschule ist, bereitet Jahr für Jahr entsprechende Musiknummern für seinen Chor auf. Da sind dann Stücke der Wanderer ("Weihnachtsmaat en Kölle"), der Rabaue ("Mach flöck e Dürche op em Kalender"), der Bläck Fööss ("Weihnachtsmann", "Weihnachten es bald") zu hören, oder eine Adaption vom Jugendchor St. Stephan ("O holy night").

Manches ist schon sehr heiter: Zeilen wie "Im Kreißsaal es die Attraktion, Maria schenkt dem Jupp ne Sohn" hört man nicht alle Tage. Ein Höhepunkt ist aber sicher das eher gefühlvolle Lied, das "de doof Nuss" (der beliebte Karnevalist Hans Hachenburg) geschrieben und oft vorgetragen hat: "Met de Johre". Da werden wehmütig-süße Erinnerungen beim Hörer wach. Und nicht zu vergessen der traditionelle Kehraus eines jeden Weihnachtskonzerts: "Kutt jot heim".


Beschwingt

Zwischendurch verlesen einige Chormitglieder Texte, wobei ein regelrechtes Horror-Szenario vorweihnachtlicher Illuminations-Wut rund um Glessen ausgebreitet wird. Erst nachdem ein Kriegsveteran den Stern von Bethlehem mit Hilfe von Flak-Scheinwerfern an den Nachthimmel über der Erft geworfen hat und das Kraftwerk wegen Überlastung explodiert ist, besinnt man sich auf die einfachen Kerzen am Adventskranz. Da gibt es die Geschichte vom Weihnachtsmann, der als Lagerleiter des himmlischen Geschenkdepots arbeitet, und vom Engel, der vom Rentierschlitten abrutscht und auf die Erde fällt. Wieder einmal herrlich anzuhören ist die altkölsche Geschichte vom "Kunnig ohne Kopp". Beschwingt geht man, das gemeinsame Schlusslied "O du fröhliche" summend, in der Winternacht nach Hause.

 

Quelle: KStA vom 15.12.2010